Dubai streicht die 30%-Alkoholsteuer - für 1 Jahr
Gerade hatten wir Ende letzten Jahres noch im Dubai-Nachbarland Katar die erste Fussball-WM in der Vorweihnachtszeit. Neben allen sportlichen Themen warf dieses WM-Gastgeberland auch für die Tausenden von Besuchern und Zuschauern besondere Fragen auf wie zum Beispiel diese: Darf in diesem Land bei der WM auch Alkohol getrunken werden und falls ja, in oder ausserhalb der Stadien, der Öffentlichkeit, in den Hotels oder überhaupt?
Jeder kennt noch die Situationen mit vorübergehenden Erlaubnissen ausserhalb der Stadien die dann wieder zurückgezogen wurden. Auch dies war für viele WM-Besucher ein Grund im benachbarten Dubai das Hotel zu buchen und dann einfach zu den jeweils gewünschten Spielen eine kurze Anreise von Dubai nach Katar zu absolvieren.
Jetzt hat Dubai in diesem Zusammenhang noch eine überraschende neue Entscheidung zur bisherigen Alkohol-Steuer für das Kalenderjahr 2023 getroffen:
"... Dubai hat seine dreißigprozentige Steuer auf Alkohol übergangsweise abgeschafft. Die bisher fällige Lizenzgebühr entfällt ebenso, teilten zwei große Einzelhändler mit. Wie lokale Medien bestätigten, traten die Änderungen bereits am Sonntag in Kraft und gelten zunächst für ein Jahr. Die Regierung der Vereinigten Arabischen Emirate hat bislang keine Stellung zu der Änderung bezogen.
Es ist davon auszugehen, dass damit der Tourismus gestärkt werden soll, der einen wichtigen Wirtschaftszweig darstellt: Allein in der ersten Jahreshälfte 2022 nahm die Zahl der ausländischen Besucher um mehr als 180 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2021 zu, nachdem die Corona-Regeln gelockert worden waren. Dubais Wirtschaft hat sich auch deshalb von der Pandemie schnell erholt.
Das Bruttoinlandsprodukt ist in den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres um 4,6 Prozent gewachsen. Es wird erwartet, dass die Liberalisierung bei der Alkohol-Besteuerung die Attraktivität Dubais für Touristen und hier lebende Ausländer weiter erhöhen wird, die von dem im Vergleich zu anderen Golfstädten liberaleren Lebensstil angezogen werden...".
Dubai hat seine 30%-Alkoholsteuer für 2023 abgeschafft
Was könnte hier der politische Gedanke hinter dieser Entscheidung sein? Insider vermuten folgendes: So wie sich Katar mit der Fussball-WM im vergangenen Jahr für ein internationales Fussball-Weltereignis mit höchster Aufmerksamkeit in Szene setzen konnte versucht offensichtlich auch der weitere regionale Nachbar Dubai' - Saudi-Arabien - sich derzeit mit dem frischen Engagement mit dem mehrfachen Weltfussballer Christiano Ronaldo für zukünftige Sport-Weltereignisse in Szene zu setzen.
Dies zeigte sich bereits jetzt im Januar 2023 mit dem Top-Spiel gegen Europas Champions-League-Verein Paris Saint Germain, PSG in Saudi-Arabien vor 70.000 Zuschauern mit deren Weltfussballer Lionel Messi.
Duell der Superstars Ronaldo gegen Messi in Saudi-Arabien
Ein wirklich grandioser Start von Ronaldo auf der arabischen Halbinsel. Man darf gespannt sein, welche Events mit ihm jetzt dort in welcher Form folgen werden und wie hier Saudi-Arabien Touristen anlocken will.
Zurück zu Dubai: Der Kampf um Aufmerksamkeit, positive einladende Schlagzeilen und Attraktivität eines arabischen Standorts für Touristen als auch Business-Migranten hat Dubai dann jetzt im Januar 2023 mit dem Wegfall der 30%-Alkoholsteuer wieder einmal für sich entschieden. Diese Entscheidung zeigt auch, das wachsam alle Aspekte der Attraktivität dieses Standorts stets weiter ausgebaut werden sollen um im Wettkampf mit regionalen Mitwettbewerbern stets die beste Rolle zu spielen.
Lutz Bernard, Ass. jur.
Autor und Dubai-Fan
Lutz Bernard ist Volljurist und arbeitet als Online-Marketing Berater, Autor und Fach-Experte. Werdegang: Nach dem Abitur 1973 studierte er Rechtswissenschaften an der FU-Berlin und absolvierte 1980 das 1. und nach dem Referendariat das 2. Staatexamen 1983. Seit Mai 1983 war er als Rechtsanwalt und seit 1993 auch als Notar selbständig tätig.
Seit dieser Zeit befasste er sich auch mit der Aufbereitung und Veröffentlichung von juristischen Blogs, um allgemein Rechtssuchende und Interessierte zu verschiedenen Themen wie Vereinsgründung und Vereinsführung, aber auch Insolvenz-, Bau- und Internet-Recht online zu informieren. Gleichzeitig hat er sich auch auf dem Wissens-Portal „wer-weiss- was.de“ als Fachautor gezeigt, der viele von den Nutzern positiv bewertete Antworten auf gestellte Fragen in den Bereichen Vereins-Recht und Vereins-Organisation einstellte.
Dort ist er als Fachautor mit vielen wertvollen Tipps und Informationen veröffentlicht worden. Inzwischen hat Lutz Bernard auch erfolgreich eine Zusatzausbildung als Trainer und Dozent bei der Berliner BTA-Akademie erworben. Details seiner Vita können Sie auch jederzeit online auf dem Portal LinkedIn einsehen.